Wolfengrund und besonders die Wölfische Mark sind als
letzte Teile des Allerlandes christianisiert worden, wenn man
Geschichtsschreibern Glauben schenken darf. Die Stämme und
besonders ihre Anführer werden in alten Zeiten als sehr kriegerisch
beschrieben, und auch heute noch haben die Wolfengrunder nicht
ganz zu Unrecht den Ruf, auf Provokationen lieber gleich mit dem
Schwert, denn mit gesetzten Worten zu antworten. Die Wolfen sind
dafür bekannt, dass sie einen König Allerlands nur dann
aus vollem Herzen unterstützen, wenn dieser sich ihrer Ansicht
nach als starke Führungspersönlichkeit erweist. Ansonsten
lieben sie ihr rauhes Land, mit dem sie sich stark verbunden fühlen.
Answyn von Wolfengrund war schon lange Jahre zu Zeiten von Raban´s
Vater Oswald Herzog von Wolfengrund. Seit dieser Zeit hatte sich
der Name Wolfengrund für die Gebiete Rabengau und zeitweise
auch Blauen und Löwengrund eingebürgert. Als Answyn
Anfang des Jahres 1196 nicht zur Kür des neuen Königs
von Allerland geladen wurde (man weiß bis heute nicht, wie
der Falckenfurter Reiter mit der Nachricht zur Versammlung der
Kurfürsten verschollen ist) stellte er sich in seinem ungebändigten
Zorn gegen den neuen König Roland von Hauenstein. In den
darauf folgenden Bürgerkriegen unterlagen die Wolfengrunder
den königlichen Truppen, da sich der starrköpfige Answyn
sogar dem guten Rat seines Markgrafen Helmbrecht entzog. So standen
sich die beiden alten grauen Wölfe in den gegnerischen Lagern
gegenüber und der verletzte Answyn mußte fliehen. Seither
gilt er als verschollen. Erst seit dieser unrühmlichen Niederlage
von Answyn mussten sich die Wolfen widerwillig wieder Rabengauer
nennen, bedingt durch die Reduzierung der Gebiete. Zum grossen
Missfallen aller Wolfen liegt die Stammburg der Wolfengrunder
auf dem Gebiet des Nicht-Allerländers (und trotzdem Herzogs)
Roderic of Warwick von Fürstenwalde. Schon aus diesem Grunde
haben sie wenig Liebe für die Fürstenwaldener, die sie
auch ob deren Zurschaustellung gehobener höfischer Kultur
gerne bissig als Fürstenwaldener Weicheier" bezeichnen.
Seit der Hochzeit des Fürstenwaldener Herzogs Roderic hat
Herzog Helmbrecht die Beziehungen zu Fürstenwalde jedoch
soweit verbessern können, daß ein Wolfengrunder Ritter
mit der Stammburg der Wolfen und den dazughörigen Dörfern
und Weilern belehnt wird.
Auch das benachbarte Löwengrund betrachten Wolfengrunder
als dekadent. In dem inzwischen verstorbenen Herzog Tengswich
von Löwengrund hatte Wolfengrunds ehemaliger Herzog Answyn
einen lebenslangen Lieblingsfeind gefunden. Als wahrhaft geschichtsträchtig
sind die seltenen Gespräche der beiden Herzöge zu betrachten,
bei denen Zuhörer (trotz aller Hochachtung vor dem Stande
der beiden Kontrahenten) schon einmal vor ungezügelter Heiterkeit
fast unter der Tafel gelegen haben sollen.
Der jetzige Herzog Wolfengrunds, Helmbrecht von der Wölfischen
Mark, gilt im Vergleich mit dem alten Choleriker Answyn als gemässigt
und eher besonnen. Seinen Beinamen Herr der tausend Schädel",
welchen er sich in den Mongolenkriegen erwarb, trägt er jedoch
nicht zu Unrecht: niemand sollte sich in dem alten Wolf täuschen!
In der Hofhaltung zum neuen Jahr 1199 hat König Roland von
Hauenstein den Wolfengrunder gestattet, das Herzogtum wiederum
Wolfengrund zu nennen.